die Boxen die Boxen
von Peer Hölscher
PA-Lautsprecher richtig aufstellen und nutzen
Die richtige Aufstellung und Nutzung von PA-Lautsprechern ist essenziell für klaren, druckvollen und gleichmäßigen Sound – bei Konzerten, Konferenzen, Partys und anderen Events. Die Positionierung beeinflusst maßgeblich, wie gut Sprache und Musik beim Publikum ankommen. In diesem Beitrag geht es um die wichtigsten Grundlagen für eine effektive Beschallung – auch über größere Distanzen.
1. Topteile über dem Publikum positionieren
Menschen absorbieren Schall
Körper absorbieren Schall – Lautsprecher auf Ohrhöhe liefern in der ersten Reihe guten Sound, doch in den hinteren Bereichen geht dieser häufig verloren. Tops sollten daher deutlich über Kopfhöhe montiert werden, idealerweise auf 2,8 bis 3,3 Metern. Eine leichte Neigung nach unten hilft, den Schall gezielt auf das Publikum auszurichten.
2. Reichweite planen – ab 15 Metern wird’s anspruchsvoll
Line-Array: Gleichmäßiger Schall über große Distanzen
Ab einer Publikumsfläche von ca. 15 Metern Tiefe reicht ein einzelnes Topteil oft nicht mehr aus. Hier sind sogenannte Line-Array-Systeme sinnvoll: Mehrere aufeinander abgestimmte Lautsprecher erzeugen eine gerichtete Schallabstrahlung, die größere Distanzen überbrücken kann und Sprachverständlichkeit auch in den hinteren Reihen sichert.
Beispiel: Seeburg GL24 als kompakte Lösung
Ein stativfähiges Mini-Line-Array wie die Seeburg GL24 eignet sich besonders für Veranstaltungen mit begrenzten Möglichkeiten zur geflogenen Montage. Die schlanke Bauform erlaubt eine gleichmäßige Beschallung bis etwa 20–25 Meter.
Mehr als 25 Meter? Dann erweitern
Für Distanzen über 25 Meter wird entweder eine Verlängerung der Line (mehr Lautsprecher in der Vertikalen) notwendig – oder eine der folgenden Optionen:
- Geflogene Arrays: Höher positionierte Systeme beschallen große Flächen gleichmäßiger und vermeiden störende Bodenreflexionen.
- Delay Lines: Zeitlich verzögerte Zusatzlautsprecher, die weiter hinten im Publikum positioniert sind, sorgen für ein konsistentes Klangbild auch auf größeren Flächen.
Durch präzise Delay-Zeiten entsteht für das Publikum der Eindruck, der Klang käme aus einer Quelle – obwohl mehrere Lautsprecher zeitversetzt arbeiten.
3. Subwoofer richtig platzieren
Reflexionen vermeiden
Subwoofer reagieren besonders empfindlich auf Raumreflexionen. Für optimalen Bassdruck empfiehlt sich entweder eine wandnahe Positionierung oder ein ausreichender Abstand zur Wand, um Auslöschungen zu minimieren.
Mono-Cluster für gleichmäßigen Bass
Mehrere Subwoofer sollten möglichst als Monocluster in der Bühnenmitte positioniert werden. Dadurch werden Interferenzen reduziert und ein konsistentes Bassfundament im gesamten Raum erreicht.
Fortgeschritten: Cardioid-Setups
Mit Cardioid- oder Endfire-Arrays lässt sich die Abstrahlung von Bass gezielt steuern. So kann die Schallausbreitung in Richtung Bühne oder benachbarte Räume minimiert werden. Diese Setups erfordern allerdings technisches Know-how und präzises DSP-Timing.
4. Übersteuerung vermeiden
Übersteuerung führt nicht nur zu unangenehmem Klang, sondern kann auch das Equipment dauerhaft beschädigen. Wichtig sind saubere Pegel (grüne Anzeigen am Mischpult), das Vermeiden von Clipping sowie regelmäßige Lautstärkekontrolle – denn mehr ist nicht immer besser.
5. Rückkopplungen vermeiden
Feedback entsteht, wenn Mikrofone den Schall der Lautsprecher wieder aufnehmen. Entscheidend sind Mikrofonpositionen, geeignete Richtcharakteristiken (z. B. Niere oder Superniere) und eine Ausrichtung der Lautsprecher, die Rückkopplungen verhindert.
6. Soundcheck ist Pflicht
Kein System klingt von Anfang an perfekt. Vor Veranstaltungsbeginn empfiehlt sich ein Rundgang durch den Raum – mit gezieltem Hören und gegebenenfalls Anpassungen. Zu beachten: Durch Publikum ändert sich die Akustik, daher sollte auch während der Veranstaltung regelmäßig überprüft werden.
7. Outdoor-Events: Wind und Fläche
Im Freien fehlt die akustische Unterstützung durch Wände. Der Schall verflüchtigt sich schneller – deshalb sind gerichtete Lautsprecher, ausreichend Leistung und bei Bedarf Windschutz empfehlenswert. Für große Flächen sollten zusätzliche Lautsprecher eingeplant werden.
8. Kabelmanagement und Sicherheit
Lose Kabel sind potenzielle Gefahrenquellen – sowohl für den Tonfluss als auch für die Sicherheit. Alle Leitungen sollten ordentlich verlegt, mit Klebeband, Rampen oder Kabelbrücken gesichert und Lautsprecherstände standsicher fixiert werden.
Fazit
Guter Sound ist das Ergebnis durchdachter Planung und fachgerechter Umsetzung. Mit passender Aufstellung, geeigneter Technik und einem abgestimmten System lässt sich das gesamte Publikum erreichen – nicht nur die vorderen Reihen. AE Rental bietet hierfür hochwertige Lautsprechersysteme, erfahrenes Fachpersonal und individuelle Beschallungskonzepte.
Lautsprecher mieten – mit Know-how und Service von AE Rental.
< Prev Blog - Next Blog >