Neblig mit Aussicht auf Bass
von Peer Hölscher

Nebelmaschinen, Hazer & Bodennebel für Events, Bühne und Hochzeiten – Ratgeber & Unterschiede
Es gibt Dinge, die sieht man nur, wenn man sie nicht sieht. Zum Beispiel Lichtstrahlen auf der Bühne. Ohne Nebel oder Haze bleiben selbst die besten Moving Lights einfach nur… naja, Lichter. Erst der Dunst in der Luft macht das Bild komplett. Aber was nimmt man nun – Nebelmaschine oder Hazer?
Hazer, Nebel, Oil Cracker – was macht was?
In der Praxis ist es oft eine Frage der Stimmung. Wenn es schnell gehen soll und der Effekt möglichst auffällig sein darf, greifen viele zu einer klassischen Nebelmaschine. Die Look Viper NT ist da so ein Arbeitstier – zuverlässig, kräftig, macht ordentlich Welle.
Wer noch einen drauflegen will, landet schnell bei Geräten wie der Look Viper 2.6. Die hat zwei Heizelemente und pustet damit quasi doppelt – also fast wie zwei Maschinen in einer. Ideal, wenn in kürzester Zeit viel Volumen in den Raum soll.
Für feineren Dunst, der dauerhaft in der Luft liegt und Lichtstrahlen zum Schweben bringt, braucht es einen Hazer. Klassiker wie der Smoke Factory Tour Hazer II liefern zuverlässig feinen Nebel, der nicht stört, sondern einfach wirkt.
Dann gibt es noch die sogenannten Oil Cracker – wie den ADJ Entour Haze Pro. Diese arbeiten mit einem Kompressor und erzeugen extrem feinen, fast unsichtbaren Haze. Perfekt für Theater- und Fernsehproduktionen, wo der Effekt subtil sein soll, aber die Lichtwirkung trotzdem voll da ist. Vom Ergebnis her ähnlich wie CO₂-Zerstäuber à la MDG, auch wenn technisch ein anderer Weg gewählt wird.
Bodennebel – wenn’s unten bleiben soll
Ein Klassiker für Hochzeiten, Performances oder große Showmomente: Bodennebel. Geräte wie der Briteq BT-H2FOG II arbeiten mit Ultraschallvernebler und Wasser, kombiniert mit Standard-Nebelfluid. Das hat zwei Vorteile: der Nebel bleibt durch die Wasserbindung am Boden – und das Ganze ist deutlich kostengünstiger als CO₂ oder Trockeneis.
🔥Achtung: Brandmeldeanlagen!
Was oft vergessen wird: Haze und Nebel lösen gern mal Brandmelder aus – besonders bei optischen Systemen. Also unbedingt vorher mit der Location abklären, ob und wann die BMA deaktiviert oder überbrückt werden kann. Sonst wird’s schnell unangenehm – für alle Beteiligten.
🧪Fluid ist nicht gleich Fluid
Kleiner Exkurs, den man schnell vergisst: Das richtige Fluid macht den Unterschied:
- Standard Fluid: schnell zerfallend, ideal für kurze Effekte
- Heavy Fluid: bleibt lange stehen, perfekt für langsame Szenen oder Outdoor
- FastFog oder CO₂-Effektfluid: löst sich schnell auf, wirkt dynamisch, bleibt aber leicht in der Luft hängen
Nicht jedes Fluid passt zu jedem Gerät – oder jedem Raum. Und manchmal entscheidet schon die Lüftung über das Ergebnis.
Steuern, wie man’s braucht
Fast alle Geräte lassen sich per Hand bedienen – was im Club oder bei kleinen Gigs reicht. Wer’s professioneller angeht, steuert per DMX: Nebel auf Cue, getaktet zur Musik, auf die Sekunde genau. Richtig eingesetzt, wird der Dunst zum Teil der Choreografie.
Fazit aus der Praxis
Ob du nun auf eine dichte Wand aus Nebel setzt oder auf kaum sichtbaren Dunst mit maximalem Lichtspiel – die Wahl des Geräts, des Fluids und der Steuerung entscheidet über den Look. Und manchmal eben auch über die Gänsehaut beim Publikum.
Tipp: Wer Technik mieten möchte, sollte sich nicht nur fragen, was er will, sondern wie es wirken soll. Für fast jeden Effekt gibt’s die passende Lösung – und wir helfen gern dabei, sie zu finden.